Reisebericht 2025
- Josef Vogt

- Sep 6
- 4 min read
08.-18.08.2025
Teilnehmer*innen Stiftung: Nils Vogt, Luisa Vogt
Teilnehmer vor Ort: Thomas Msagati, Felix Francis, Charles Marandu
Kicheba Secondary School
In diesem Schuljahr wird die Kicheba Secondary School von 410 Schülerinnen und Schülern besucht. Derzeit entstehen zudem weitere, von der Regierung finanzierte Gebäude, die künftig rund 160 weiteren Jugendlichen den Besuch der A-Levels ermöglichen.

Als wir ankamen wurden wir von der gesamten Schülerschaft mit Gesang und Tanz herzlich empfangen. Ein Moment, der uns beide sehr berührt hat. Anschließend besichtigten wir das Schulgelände und überprüften die bisherigen Projekte der Stiftung. Dazu gehören die Toilettenanlagen für Mädchen und Jungen, die Solaranlage mit Batteriespeicher, zwei naturwissenschaftliche Fachräume sowie zwei Wasserzisternen zur Verbesserung der Wasserversorgung. Alle Einrichtungen befinden sich in einwandfreiem Zustand und werden im Schulalltag aktiv genutzt.
Daraufhin haben wir uns noch etwas intensiver mit dem Schulgarten beschäftigt, der bereits in der Vergangenheit durch Unterstützung der Stiftung angelegt und genutzt wurde. Gemeinsam mit der Schule verfolgen wir nun das Ziel, den Garten zu einem praxisorientierten Lernzentrum auszubauen, in dem die Schüler*innen sowohl Kenntnisse in der Lebensmittelproduktion als auch in der Konservierung erwerben können. Wir sind der festen Überzeugung, dass diese Fähigkeiten nicht nur ihre zukünftigen Lebensgrundlagen unterstützen werden, sondern auch eine gesündere Lebensweise fördern. Ebenso soll der Schulgarten zur Bereitstellung von Schulmahlzeiten beitragen und langfristig die Gesundheit der Schüler*innen stärken.
Die Schulleiterin und Lehrerschaft zeigten sich sehr motiviert durch die neuen Entwicklungen und stimmten einer engen Zusammenarbeit mit der Stiftung, sowie der NGO SAT (Sustainable Agriculture Tanzania) zu. SAT wird das Projekt des Schulgartens intensiv vor Ort begleiten und die Lehrkräfte der Schule in seinem eigens dafür vorgesehenen Trainingszentrum in Morogoro entsprechend schulen (hierzu später noch mehr).
VETA Tanga, VETA Korogwe, VETA Mikinga, VETA Pangani
(Vocational Education and Training Authority)
An den sogenannten VETA-Schulen können junge Menschen in Tansania zwei- oder dreijährige Ausbildungen in verschiedenen Berufsfeldern absolvieren. Derzeit fördern wir 25 Auszubildende, die sich im ersten Jahr ihrer Ausbildung befinden. In diesem Jahr hatten wir die Möglichkeit, sie alle an ihren Schulen zu besuchen und ins Gespräch zu kommen.
Besonders gefreut hat uns, dass einige bereits Verantwortung innerhalb der Schülerschaft übernommen haben, zum Beispiel als Klassensprecher*innen, Schülersprecher*innen oder in unterstützenden Rollen im Unterricht. Auch von Seiten der Schulleitungen gab es viel Anerkennung für ihr Engagement.
Die Gespräche, sowohl mit den Verantwortlichen der Schulen als auch mit den Auszubildenden selbst, waren für uns sehr aufschlussreich. Sie gaben uns ein klareres Bild vom Alltag an den VETA-Schulen, den Anforderungen und den Herausforderungen, mit denen die Jugendlichen konfrontiert sind.
Wir freuen uns, dass wir im kommenden Schuljahr neben den bereits laufenden 25 Stipendien an VETA-Schulen 45 weitere Stipendien verteilen können.
Uni Stipendiat*innen

Ebenfalls konnten wir während unseres diesjährigen Besuchs mit allen Stipendiat*innen, die an Universitäten studieren, sprechen.
Einer von Ihnen hat seinen Bachelor of Commerce in Banking and Financial Services erfolgreich abgeschlossen und wird nach einem Praktikum diesen Sommer im Herbst mit seinem Master starten. Die weiteren drei Stipendiatinnen befinden sich am Ende ihres ersten Bachelor-Jahres.
Auch ihr Feedback war sehr wertvoll und unterstützt uns dabei, die Stipendien in den kommenden Jahren noch gezielter und wirkungsvoller zu gestalten.
Ebenso freuen wir uns im nächsten Jahr drei weitere Stipendiat*innen an Universitäten unterstützen zu können.
Solaranlage & Wasserpumpe Kibanda

Einen Tag unserer Reise verbrachten wir in Kibanda. Dort überprüften wir zunächst die Solaranlage und widmeten uns anschließend der Wasserpumpe. Die Pumpe war im Laufe des vergangenen Jahres leider kaputt gegangen und nun war es Zeit, die neuen Ersatzteile einzubauen. Was auf den ersten Blick nach einer leichten Aufgabe aussah, stellte sich als Herausforderung heraus und dauerte 4-5 Stunden. Doch alle packten tatkräftig mit an, wir wurden mit Zuckerrohr verpflegt, vom Babu des Dorfes unterhalten und am Ende des Tages lief die Pumpe wieder. Somit ist Kibanda wieder mit Wasser versorgt.
Kindergarten Michungwani
Einen kurzen Stopp haben wir auch beim Kindergarten in Michungwani eingelegt, der momentan mit Hilfe von Stiftungsgeldern aufgebaut wird und ab Januar 2026 den ersten Kindern offenstehen soll. Der Bau befindet sich aktuell zwar noch im Rohzustand, jedoch ist der Einbau der Elektrik in naher Zukunft vorgesehen.
SAT (Sustainable Agriculture Tanzania)

Zum Abschluss unserer Zeit in Tansania besuchten wir die Organisation SAT. Mr. Rashid hieß uns herzlich willkommen und gab uns eine ausführliche Führung über das 1000 Hektar große Gelände der Organisation.
Sustainable Agriculture Tanzania (SAT) ist eine tansanische NGO, die gezielt Wissen zur agrarökologischen Landwirtschaft fördert und verbreitet. Sie arbeitet eng mit Kleinbäuer*innen zusammen und treibt den Wandel hin zu einem nachhaltigen, regenerativen Ernährungssystem voran. Durch enge Zusammenarbeit mit vielfältigen Akteur*innen entwickelt SAT gemeinsam innovative Lösungen im Sinne einer umweltfreundlichen und resilienten Landwirtschaft.
Auf ihrem Land hat SAT ein Trainingscenter errichtet, in dem Bäuerinnen und Bauern, aber auch Lehrer*innen geschult werden, damit sie ihr erlerntes Wissen praktisch umsetzen und an andere weitertragen können.
Wir waren sehr beeindruckt von allem, was SAT in den letzten 10 Jahren aufgebaut hat, und sind zuversichtlich, dass eine Zusammenarbeit zwischen SAT und der Stiftung Josef Vogt der richtige Schritt für den Schulgarten in Kicheba ist.















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